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Souza Leão der König der Kuchen

Autor: Peter Rieser / Streetworker Kinderhilfswerk Brasilien

Natürlich braucht ein so bekannter Kuchen auch seine Geschichte. Wer hat dieses Erfolgsrezept wirklich erfunden?
Der Ursprung liegt in der Familie Souza Leão im Brasilianischen Bundesstaat Pernambuco. Auf dem Höhepunkt des Zuckerrohranbaus um 1700, war die Familie Souza Leão Besitzer von grossen Ländereien und Zuckerfabriken.  Die Familie, die dem Kuchen den Namen gegeben hat.

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"Der König der Kuchen" wie er heute genannt wird, ist überall, in Bäckereien, in Supermärkten und in Konditoreien zu kaufen.

„Es ist der leckerste Kuchen, den Du in Recife bekommen kannst“, sagt die Geschäftsfrau Teresa Figueiredo„.

"Es sieht wie ein Pudding aus. Ich liebe diesen Kuchen", sagte Priscilla Maria da Costa, ebenfalls Geschäftsfrau in Recife„.

Die Geschichte

Eine Geschichte sagt, dass der Kuchen in der Zuckermühle von São Bartolomeu, in der Gemeinde Jaboatão dos Guararapes, dass zum Grossraum Recife gehört, von der Frau Rita de Cássia Souza Leão erfunden wurde. Sie wollte die aus Portugal importierten Zutaten durch Einheimische Zutaten ersetzen und somit einen legitimen brasilianischen Kuchen erschaffen, der die Zuckerrohraristokratie erobern sollte.

Eine andere Version sagt, dass der Kuchen im Weiler Moreno in der Stadt Moreno, ebenfalls im Bundesstaat Pernambuco hergestellt wurde. Die Besitzer dieses Weilers wahr ebenfalls die Familie Souza Leão. Der Kuchen wurde zum Empfang des Kaisers Dom Pedro II, am 18 Dezember 1849 hergestellt.

Als kulturelles Erbe registriert

Der Kuchen Souza Leão wurde so wichtig für die Küche des Bundessaat Pernambuco, dass er per Gesetz als immaterielles Kulturerbe des Bundesstaats Pernambuco registriert wurde.

Der König? Ich würde sagen der Kaiser der Kuchen, weil er in Wahrheit keinem König serviert wurde. Brasilien hatte keinen König, er wurde dem Kaiser "Dom Pedro II" serviert. Damit wurde er zum Kuchen der Oligarchen, der Aristokraten und des Adels des Landes.
Erst später wurde er auch der Kuchen der Sklaven und das Volkes" sagt Paulo Maranhão vom Archäologischen und Historischen Institut von Pernambuco.

Ein brasilianischer Kuchen mit einer 200 Jahren alten Geschichte. Ein Rezept, dass dank einiger Anpassungen der Gewohnheiten und den verfügbaren Zutaten die Zeit überlebt und begeistert hat. Die Anpassung war notwendig, weil das ursprüngliche Rezept super kalorienreich war, mit 24 Eigelb und viel Butter, eine Bedrohung für jede Diät.

Fenando Monteiro Dias, ein Meister der Konditoreikunst, modernisierte das Rezept und machte Souza Leão zum köstlichsten und unumstrittensten Kuchen Recifes in unserer Zeit.
"Ich habe die Butter und den Zucker ein wenig reduziert bis ich zu dem Punkt kam der unserem heutigen Gaumen entspricht" erklärt Fernanda Monteiro Dias.
In der Zeit der Zuckerrohraristokratie waren die Kalorien den feinen Plantage-Damen willkommen. Die zusätzlichen Pfunde waren ein Zeichen des Reichtums. "Sie waren wirklich süss" lacht Fernando.

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Es ist ein arbeitsaufwendiger Kuchen. Eine Mischung aus Maniokmasse, Zuckersirup mit Butter, Kokosmilch, Eigelb und einer Prise Salz. Die Flüssigkeit wird in den Ofen gebracht bis sie zu einer cremigen Masse wie ein Pudding wird.

Ein Kuchen, der aus den grossen Häusern kam, um die heissesten Partys im Kalender zu versüssen

"São João ohne Souza Leão ist nicht São João" sagt Liane Siqueira angestellte beim Bundesstaat Pernambuco.

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São João ist das grösste Volksfest im Nordosten von Brasilien. Kinder, Erwachsene, jeder geht raus um zu feiern. Es gibt Tanzwettbewerbe, Lagerfeuer und "Forro" die typische Musik vom São João.

Im Juli kommen Tausende Touristen aus der ganzen Welt in den Nordosten Brasiliens. Nur in den zwei Ortschaften Caruaru (Pernambuco) und Campina Grande (Paraiba) dauert das Fest 30 Tage. Mehr als 3 Millionen Personen nehmen jedes Jahr teil und es wird über 96 Millionen Dollar nur in diesen zwei Orten umgesetzt.

Der Kuchen Souza Leão wird tonnenweise verschlungen und das Rezept zieht mit den Touristen in die ganze Welt.

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