Galego sucht ein sinnvolles Leben

Galegos Zukunft ist noch nicht geschrieben

Gedanken zum Interview: Peter Rieser, Streetworker Brasil

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Galego heisst er aufgrund seiner blond gefärbten Haare. Das Interview fand auf einem Platz in der Innenstadt Recifes statt. Galego ist nicht immer dort, nur ab und zu taucht er hier auf. Wenn Galego sich Gott zuwendet, dann sind damit Lebensinteressen verbunden: Wünsche, Erwartungen, Hoffnungen, möglicherweise tiefe Sehnsüchte.

Galego:

Ich bin auf der Strasse, seitdem ich sieben bin. Ich will hier raus. Ich will..., denn auf der Strasse gibt es nichts, was taugt. Es ist sehr bescheiden, aber es kommen immer welche, die den Nächsten helfen, weisst du. Gott schickt euch alle, um uns zu helfen. Wenn ich auf der Strasse bin, dann denke ich sehr viel nach, ich denke viel an die Feinde, aber mit Gottes Hilfe komme ich hier heraus. Mit dem Glauben an Gott komme ich hier raus. Alles, was auf der Strasse passiert, man spürt es im Herzen, dass ihr alle hierherkommt, um uns zu helfen. Ich fühle in meinem Herzen eine Sache, um hier herauszukommen, mit dem Glauben an Gott komme ich hier raus. (...)

Streetworker:

Warst du immer am gleichen Ort auf der Strasse?

Galego:

Immer am gleichen Ort. Aber mit dem Glauben an Gott komme ich da raus.

Streetworker:

Und wie hast du es geschafft, all diese Zeit auf der Strasse zu überleben?

Galego:

Einfach überleben. Von einem eine verpasst bekommen, dann von einem anderen. Von der Polizei bin ich auch geschlagen worden. So hat mich das Leben mitgenommen.

Streetworker:

Und wie bist du zu Nahrungsmitteln gekommen?

Galego:

Mit Hilfe von anderen. Diebstahl..., Gott sei Dank, habe ich nie jemandem etwas geklaut. Ich bin ein Typ, der andere um Geld bittet. Wenn die Leute nichts geben, dann klauen manche, andere klauen nicht. Aber ich bitte Gott darum, mir zu helfen, damit ich mein Häuschen haben kann, mein Lehmhäuschen. (...)

Streetworker:

Wie bist du überhaupt auf der Strasse gelandet?

Galego:

Ich bin wegen Freunden auf der Strasse gelandet. Ich hatte viele Kumpels in der Schule, weisst du. Die haben mich gerufen, damit wir uns etwas herumtreiben. Ich kam in der Schule an, sah mich um, und dann bin ich mitgegangen, ich bin auf die Strasse gegangen, und fertig. Ich kam an, fand die Strasse gut. Ich weiss, meine Mutter zu Hause leidet, ich bin viel mehr auf der Strasse als zu Hause, denn mein Stiefvater ist zuviel. Mein Stiefvater sagt meiner Mutter, dass sie mir kein Essen geben soll. Ich ging auf die Strasse, aufgebracht. Ich schnüffle Kleber. Mein Leiden war immer... Ich bitte Gott, dass ich hier herauskomme, eine Gelegenheit, um eine Familie gründen zu können. (...) Vielleicht kann ich mal meiner Mutter einen Fernseher bringen oder irgendetwas. Dort zu Hause herrscht viel Leid, deswegen bin ich auf die Strasse.

Streetworker Brasil

Es ist unsere Aufgabe vom Streetworker Brasil Galego zu helfen und ihm den Weg zu Jesus Christus zu zeigen.

Lebensgeschichtlich steht Galego vor einer besonderen Orientierungsaufgabe. Er ist auf der Suche nach Werten und nach Sinn. Er fragt sich, was sein Leben lebenswert macht und was in seinem Leben wertvoll sein kann.
Er sucht nach ethischen Orientierungsmustern und nach Maßstäben, wie er handeln und sein Leben gestalten soll. Galego fragt nach einem sein ganzes Leben übergreifenden Sinnzusammenhang, nach dem Anfang und Grund des Lebens und nach seinem Ende und Ziel.

Dieser Ansatz entspricht dem Kern und Ziel der biblischen Botschaft, die uns der lebendige Gott als „Gott des Lebens“, als Leben spendend und Leben rettend bezeugt.
„Ich lebe, und ihr sollt auch leben“ (Johannes 14, 19).

Gott hat jeden Menschen, also auch „Galego“, gewollt und geschaffen. Jesus Christus offeriert Galego seine (Glaubens-)Erfahrung, mit ihm in einer persönlichen „Ich-Du Relation“ zu leben.

SKB